GRUNDAUSBILDUNG

 

Die polizeiliche Grundausbildung dauert ab Herbst 2019 in der ganzen Schweiz zwei Jahre. Das erste Jahr an einer der sechs Polizeischulen endet mit der Absolvierung der schweizweit einheitlichen Vorprüfung (Prüfung Einsatzfähigkeit, PEF). Im zweiten Jahr wenden die angehenden Polizisten/-innen das Gelernte in den jeweiligen Korps praktisch an und schliessen die Ausbildung mit der Hauptprüfung (Berufsprüfung, BP) ab. Der Ausbildungsplan Polizei (APP) gibt dabei der Grundausbildung der Polizisten/-innen nach BGK 2020 einen klar definierten Rahmen. 

 

Die erste Ausbildungsphase in den Polizeischulen wird mit der einheitlichen Vorprüfung (PEF) abgeschlossen. Wer diese erfolgreich absolviert hat, kann die zweite Ausbildungsphase im eigenen Korps antreten. Die Vorprüfung (PEF) entspricht im Grundsatz der bisherigen BP im einjährigen System. Neu ist insbesondere, dass sich die Absolventen/-innen in einem mündlichen Prüfungsteil auch über Werte, Normen und Einstellungen auszuweisen haben. Zudem ist die Prüfung schweizweit einheitlich.

Die zweite Ausbildungsphase dient der weiteren praktischen Vertiefung des angeeigneten Wissens und Könnens. Im Zentrum steht dabei die Bearbeitung von praktischen Fällen. Mit der Unterstützung von Praxisbegleitern/-innen und Mentoren/-innen erstellen die Auszubildenden anhand von einheitlichen Instrumenten ein Portfolio, das als Basis für die Hauptprüfung (BP) dient. Die praktischen Fälle entsprechen den Anforderungen des jeweiligen Korps. Mit dem Verfassen eines Berichts und einem Expertengespräch anlässlich der Hauptprüfung (BP) wird die zweijährige Grundausbildung abgeschlossen.
 

Die Polizeischulen stehen in Amriswil, Colombier, Giubiasco, Granges-Paccot, Hitzkirch, Ittigen, Savatan und Zürich. 

Sie werden auf den folgenden Seiten vorgestellt:

Polizeiakademie Savatan
 

«Polizisten/-innen handeln so, wie sie ausgebildet wurden. Es muss deshalb so ausgebildet werden, wie sie handeln sollen.»

Dieser pädagogische Grundsatz ist die Basis der Führungslinie der Polizeiakademie, die auf dem Felsen von Savatan in St-Maurice angesiedelt ist. Sie wurde 2004 gemeinsam von den Kantonspolizeien Wallis und Waadt sowie der Stadtpolizei Lausanne gegründet. Seit Oktober 2016, weden auch die Genfer Aspiranten/-innen in Savatan ausgebildet.

Die Polizeiakademie vermittelt die Grundausbildung, welche zum eidgenössischen Fachausweis für Polizist/Polizistin führt. Entsprechend den Bedürfnissen der verschiedenen Polizeikorps und der schweizerischen Sicherheitslandschaft deckt das Angebot ausserdem Bereiche der beruflichen Weiterbildung ab. Die Akademie stellt für einen Teil der Polizeikorps und Gemeinden der Westschweiz die Ausbildung der Sicherheitsassistenten/-innen sicher.

Zudem bildet sie in Zusammenarbeit mit der Militärischen Sicherheit der Armee auch Militärpolizisten/-innen aus. Sie pflegt enge Beziehungen zu anderen polizeilichen Ausbildungszentren, namentlich zur Gendarmerie Française, und leitet Kooperationsprojekte im Bereich «Sicherheit» mit europäischen Ländern, wie z. B. mit Rumänien.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.academie-de-police.ch

Interregionales Polizei-Ausbildungszentrum IPaz/CIFPol
 

«Eine Geschäftsleitung, ein Zentrum, zwei Schulen...»

Das Interregionale Polizei-Ausbildungszentrum (IPaz/CIFPol) bildet die Aspiranten/-innen der Kantone Freiburg, Neuenburg und Jura sowie polizeiliche Sicherheitsassistenten/-innen aus.

Nachdem die Polizeiaspirantenschule Freiburg (PAS) und die École régionale d’aspirants de police (ERAP) in Colombier bereits eng zusammengearbeitet hatten, um die Ausbildung möglichst zu harmonisieren, unterzeichneten die drei Kantone am 24. September 2015 eine Vereinbarung, mit welcher die Gründung einer gemeinsamen Polizeischule formell wurde.

Die offizielle Eröffnung des IPaz fand am 8. November 2016 statt. Dank der verstärkten Zusammenarbeit unter der Führung einer gemeinsamen Geschäftsleitung  können die drei Kantone ihre best practices teilen und profitieren so von Synergien sowie mehr Effizienz und Wirksamkeit. Um den 50 bis 60 Personen Praxisnähe, Qualität und Kosteneffizienz, eine zweisprachige Ausbildung und ein kohärentes Umfeld zu gewährleisten, wird der Unterricht auch ab 2017 an beiden Schulstandorten weitergeführt. 

 

Schule in Colombier (NE)

Die Schule in Colombier, welche sich in unmittelbarer Nähe der Stadt Neuchâtel befindet, ist geografisch ideal zwischen dem See und den Wäldern des Jura gelegen.

Ihren Aspiranten/-innen stehen viele Übungsmöglichkeiten zur Verfügung, welche im Raum Neuchâtel angesiedelt sind, z. B. das Stadt- und dessen Randgebiet, öffentliche Gebäude, industrielle Räumlichkeiten, Gerichte oder Pflegeheime. Dank dieser Nähe zum Alltagsleben können die Ausbilder/-innen die Lernenden direkt in ihrem zukünftigen Arbeitsumfeld ausbilden, ohne auf simulierte Situationen zurückgreifen zu müssen. Dank ihrer Lage ist die Schule in Colombier sowohl mit öffentlichen Verkehrsmitteln wie dem Auto optimal erreichbar.  

 

Schule in Granges-Paccot (FR)

Die Schule in Granges-Paccot befindet sich im Umbruch, da die Kantonspolizei Freiburg in Zukunft auf ein topmodernes Ausbildungszentrum zugreifen kann, dessen Bau bereits begonnen hat.

Im Herzen des Kantons Freiburg und nahe seines Hauptorts und seiner Bevölkerung bietet die Schule in Granges-Paccot eine aussergewöhnliche Erfahrung. Dank einer einzigartigen Ausbildungsstruktur profitieren die Aspiranten/-innen von einem zweisprachigen Unterricht und einem ausgezeichneten Umfeld. Im Allgemeinen wird der Unterricht im Einsatzzentrum der Gendarmerie in Granges-Paccot erteilt. Ab 2018 findet er im neuen Kommandogebäude statt. Die Schule bietet zwei Ausbildungszweige an: Neben Polizisten/-innen der Gendarmerie werden auch Inspektoren/-innen der Kriminalpolizei ausgebildet.

Weitere Informationen sind auf der Webseite des IPAZ/CIFPol.

Interkantonale Polizeischule Hitzkirch  IPH

 

«Wo die Zukunft der Polizei beginnt.»

Die interkantonale Polizeischule Hitzkirch (IPH) ist das grösste Aus- und Weiterbildungszentrum der Polizei in der Schweiz. Sie ist die Ausbildungspartnerin der Polizeikorps der Zentral- und Nordwestschweiz. Jährlich werden zwischen 250 und 300 Kandidaten/-innen auf ihre zukünftigen Aufgaben als Polizisten/-innen vorbereitet.

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

 

Seminarzentrum Hitzkirch: «Mit Sicherheit am richtigen Ort»

Das Seminarzentrum verfügt über die grösste und beste Infrastruktur für Sicherheitsausbildungen in der Schweiz und wird in diesem Segment auch international als führend wahrgenommen.

Das Schweizerische Polizei-Institut SPI nutzt diese Infrastruktur unter anderem für die Führungslehrgänge I und II, die Diplomkurse Kriminaltechnik, die Schiesskurse SIMUNITION und die Kurse Eigenschutz durch Kommunikation (EIKO).

 

Weitere Informationen finden Sie unter:

 

Organisation

Die IPH Hitzkirch ist eine öffentlich-rechtliche Institution. Auf politisch-strategischer Ebene zeichnet die Konkordatsbehörde verantwortlich, für die Bildungsstrategie ist der Schulrat zuständig und die operativen Geschäfte unterstehen der Direktion.

Polizeischule Ostschweiz - PSO

Die Polizeischule Ostschweiz wurde im Jahr 2006 eröffnet und bildet jährlich ca. 90 Schüler/-innen zu angehenden Polizisten/-innen mit eidgenössischem Fachausweis aus.

Unser Einzugsgebiet umfasst die Kantone Appenzell A.Rh., Appenzell I.Rh., Graubünden, Schaffhausen, St.Gallen und Thurgau, das Fürstentum Liechtenstein sowie die Städte Chur und St.Gallen.

Die strategische und politische Verantwortung für die Polizeischule Ostschweiz liegt bei der Konferenz der Kantonalen Justiz- und Polizeidirektorinnen und -direktoren (KKJPD) der Ostschweiz.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.polizeischule-ostschweiz.ch

Centro di Formazione della Polizia Giubiasc CFP

 

«Für eine Kultur der fachlichen Kompetenz»

Die Ausbildungskonzepte und der Anspruch an jeden Polizisten und an jede Polizistin, seine/ihre Kompetenzen stetig weiter auszubauen, sind im Polizeigesetz festgehalten und erweisen sich für Polizisten/-innen in der immer komplexeren sozialen, ökonomischen und kulturellen Realität als unumgänglich.

Die polizeiliche Ausbildung wird auf kantonaler Ebene von einer Abteilung des Kommandodienstes der Polizei koordiniert und im Polizeiausbildungszentrum Giubiasco (CFP) umgesetzt. Der Auftrag des CFP betrifft folgende Bereiche:

  • Die Grundausbildung der Polizeiaspiranten/-innen zusammen mit der Kantonalen Polizeischule (SCP). Die Ausbildung, welche die Schule anbietet, hat zum Ziel, bei den zukünftigen Polizisten/-innen diejenigen Kompetenzen und Qualifikationen zu entwickeln, die sie zur Erfüllung ihres Auftrags benötigen. Dies erfordert nicht nur technische Gewandtheit, sondern auch beachtliche kognitive und soziale Kompetenzen sowie eine stabile Persönlichkeit. Die SCP zeichnet sich zudem durch drei Ausbildungskontexte aus (Schule, Waffenplatz und Polizeiposten), welche die Verbindung zwischen der Arbeitsrealität und der theoretischen Seite der Ausbildung sicherstellen.
  • Die Weiterbildung der fertig ausgebildeten Polizisten/-innen in Form von Fortbildungen und Spezialisierungen.
  • Die externe Ausbildung und die Auffrischung der Interventionstechniken sowie der Zertifikate, die für den Einsatz der Zwangsmittel benötigt werden, welche zur polizeilichen Ausrüstung gehören.

Als regionales Zentrum bietet das CFP auch Ausbildungsdienstleistungen für andere Polizeikorps, hauptsächlich Gemeindepolizeien, an.

 

Weitere Informationen finden Sie auf den entsprechenden Seiten unter: www.polizia.ti.ch

Zürcher Polizeischule  ZHPS

Am 2. April 2012 hat die Zürcher Polizeischule, getragen von der Kantons- und Stadtpolizei Zürich, ihren Betrieb aufgenommen. Die Stadtpolizei Winterthur, die Kantonspolizei Glarus und die kommunalen Polizeikorps des Kantons Zürich entsenden seither ihre Aspiranten/-innen ebenfalls an die ZHPS. Die ZHPS startet viermal jährlich einen Lehrgang mit jeweils zwei Klassen. Der Lehrgang dauert inklusive einem dreimonatigen Praktikum im Korps (Modul 3) ein Jahr. Die ZHPS kann maximal 200 Aspiranten/-innen pro Jahr aufnehmen (8 Klassen).

Das Leitbild der ZHPS lautet:

«Unsere Schule handelt zielorientiert, leistungsorientiert, menschenorientiert, praxisorientiert.» Die gemeinsame Schule ist für alle eine Selbstverständlichkeit und entspricht in Qualität, Ruf und Innovation den hohen Standards der Zürcher Polizeikorps.

Fachleute aus der Praxis garantieren als Ausbilder/-innen eine handlungs- und kompetenzorientierte Grundausbildung. Die dazu nötigen Grundlagen werden solide vermittelt und individuell verarbeitet.

Der Unterricht erfolgt in Klassen mit ca. 25 Aspiranten/-innen, in praktischen Fächern und in Fächern mit Leistungsgruppen sogar in Halbklassen.

Die individuelle Förderung sowie die Anleitung zum eigenverantwortlichen Verarbeiten der Ausbildungsinhalte sind der ZHPS wichtige Anliegen.

 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.zhps.ch

Berner Polizeischule Ittigen

Per 1. Januar 2022 wurde die Berner Polizeischule Ittigen von der Trägerschaft als eigenständige Polizeischule anerkannt.

Bei der Kantonspolizei Bern beginnen jährlich rund 80–100 Polizeiaspirantinnen und Aspiranten sowie 15–20 Polizeiliche Sicherheitsassistentinnen und Sicherheitsassistenten ihre Grundausbildung.

Während die deutschsprachigen Aspirantinnen und Aspiranten die erste Ausbildungsphase an der IPH (Interkantonale Polizeischule Hitzkirch) absolvieren, besuchen die französischsprachigen Aspirantinnen und Aspiranten die Berner Polizeischule in Biel.

Die Polizeischule ist eduQua zertifiziert und richtet sich inhaltlich nach dem APP (Ausbildungsplan Polizei). Wo möglich, fliessen die Werte, Prozesse und Inhalte der Kantonspolizei Bern ein.

Zudem wird in Ittigen jährlich ein Lehrgang für Polizeiliche Sicherheitsassistentinnen und -assistenten in verschiedenen Fachrichtungen und mit den modularen Prüfungen des SPI durchgeführt.

Gestützt auf Artikel 3.31 b) der Prüfungsordnung «Polizist/-in mit eidgenössischem Fachausweis» wird zur Vorprüfung zugelassen, wer eine von der Trägerschaft anerkannte Polizeischule erfolgreich absolviert hat.

Das Reglement sowie der Leitfaden zur Anerkennung von Polizeischulen, welche von der Trägerschaft genehmigt wurden, sind nachfolgend verfügbar.